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Analyse zu Urheberrecht: Künstler verdienen deutlich mehr als vor 15 Jahren

Das Internet ist nicht der Untergang der Kreativen, vielmehr eröffnet es neue Chancen. Dies zeigt eine Analyse der Einkommensentwicklung der in der Künstlersozialkasse versicherten Kulturschaffenden. Christian Hufgard, Urheberrechtsexperte der Piratenpartei Deutschland und 1. Vorsitzender des Musikpiraten e. V., stellt die Ergebnisse seiner Kurzstudie am 20. März auf dem Onlineportal des Vereins vor. Laut der Analyse der Daten konnten Künstler ihr Einkommen in den vergangenen Jahren im Durchschnitt um 2,6 Prozent steigern – inflationsbereinigt. Am besten steht sogar die Sparte da, deren Rechteverwerter in der Öffentlichkeit am meisten klagen: Musik.

»Auch die Daten der Künstlersozialkassen Deutschland bestätigen, was bereits anhand anderer Quellen belegt wurde: Kreativen gelingt es, ihr Einkommen trotz des Internets zu verbessern – oder sogar auch gerade deshalb«, erklärt Christian Hufgard. »Nie war es einfacher, ohne Verlage oder Labels seine Kunst zu vermarkten. Offensichtlich gelingt dies kleinen Künstlern deutlich besser als den ewig jammernden Major-Labels oder der GEMA, die auch 2011 wieder Umsatzeinbußen hatte.«

Die Piratenpartei fordert eine Reform des Urheberrechts, welche einen fairen Interessensausgleich zwischen Künstlern und Konsumenten ermöglicht. Bisher wird nach Ansicht der Piratenpartei an einem vollkommen überholten Geschäftsmodell festgehalten, von dem die Verwerter übermäßig und ungerechtfertigt profitieren.

 

3 Kommentare zu “Analyse zu Urheberrecht: Künstler verdienen deutlich mehr als vor 15 Jahren

  1. Um genau zu sein: Inflationsbereinigt ist das durchschnittliche Einkommen von freiberuflichen Künstlern in 16 Jahren insgesamt um 2,6 % gestiegen. Das wären 0,16 % im Jahr auf 13.689 Euro Brutto Jahreseinkommen.
    Ein fairer Interessenausgleich müsste also darin bestehen, dass in Zukunft wesentlich mehr für die Nutzung von künstlerischen Werken gezahlt werden sollte.

  2. Pingback: Thomas hufgard | Jamesshulman

  3. Dr. Carstensen

    Das Dilemma, einerseits dem, der etwas erschafft, auch die entsprechende Entlohnung zu sichern, andererseits die Kunst nicht allein den Reichen zu überlassen, bleibt bestehen. Kunst und Commerz bildeten schon immer eine Einheit, nicht immer fruchtbar, und auch nicht zwingend. Für diese Diskussion ist jedoch nicht von belang, ob ein Künstler mehr verdient oder mehr Künster in den letzten Jahre ein Umsatzplus hatten. Vielleicht sollten auch hier Großverdiener (ab einem Jahreseinkommen von mehr als 100.000 €) eine Art Reichensteuer an die Künstlersozialkasse zahlen. Ebenso könnten die exorbitanten Gewinne am Kunstmarkt abgeschöpft werden und nicht nur das Werk allgemein und günstig öffentlich gemacht, sondern auch am Gewinn partizipiert werden.

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