Olympische Spiele

Olympia in Hamburg? Nee, lass mal.

Am vergangenen Montag hat der Deutsche Olympische Sportbund verkündet, sich mit Hamburg aus Austragungsort für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 zu bewerben. Für die notwendigen Sportstätten soll die Hafenindustrie vom Kleinen Grasbrook umgesiedelt und dort das Olympiastadion gebaut werden.

NOlympiaGeldDie Olympiade ist heutzutage ein geradezu absurd inszeniertes Medien- und Kommerzspektakel. Der Austragungsort wird quasi voll und ganz dem IOC und seinen Sponsoren unterstellt, die wochenlang bestimmen, was erlaubt ist und was nicht. In London verursachte allein die Gewährleistung der Sicherheit Kosten in Milliardenhöhe. Von privaten Sicherheitsdiensten bis zum Militär wurde alles mobilisiert, inklusive Luftabwehrraketen auf Hausdächern und Kriegsschiffen in der Themse. Allein für diese Summen könnte bereits halb Hamburg mit einer Stadtbahn ausgerüstet werden. Aber auch der Bau der olympischen Sportstätten, Medienzentren und dem olympischen Dorf verschlingen viele Milliarden. Die Kosten für die Ausrichtung einer Olympiade haben bisher noch immer die Planungen bei weitem überboten und gerade Hamburg mit seiner Elbphilharmonie ist nicht unbedingt dafür bekannt, bei seinen Leuchtturmprojekten im Kostenrahmen zu bleiben. Für die Stadt Hamburg würde Olympia ein Verlustgeschäft sein, wie es das für viele Austragungsorte zuvor ebenfalls schon war. Gesamtkosten in Höhe von 20 Milliarden € halten wir für eine absolut realistische Größenordnung.

Bereits die Olympiabewerbung würde 50 Millionen € an Kosten verursachen, die sich Hamburg wirklich sparen sollte. Sollte es im Herbst tatsächlich zur versprochenen Volksabstimmung über die Olympiabewerbung kommen, muss die Antwort darauf ein klares Nein sein!

Es ist nicht einzusehen, warum die städtebaulichen Perspektiven nicht auch ohne Olympia realisiert werden können sollen. Mit dem Ausbau der HafenCity konnte auf jeden Fall auch so begonnen werden. Und genau dort sollte die Stadt auch ersteinmal ihre Hausaufgaben erledigen und die bestehenden Baugruben und Brachefelder in einen lebendigen Stadtteil verwandeln. Dann ist der richtige Zeitpunkt über eine Ausweitung auf den Kleinen Grasbrook nachzudenken. Dieser kommt sicher auch ohne ein Olympiastadion mit unklarer Nachnutzung aus.

2 Kommentare zu “Olympia in Hamburg? Nee, lass mal.

  1. Ich finde es gut, wenn die Stadt Hamburg mehr Geld für Jugendsportförderungsprogramme locker machen würde, und nicht weniger, wie es z.B. im Bezirk Altona derzeit der Fall ist. Aber gleich ein sündhaft teures Stadion zu bauen, davon haben die Kinder nichts, und es wird sicherlich rein kommerziell genutzt, oder reiht sich ein in die ewig lange Liste von ehemaligen Olympiastadien auf Lost-Place-Fotoscouts. 😉 die teilweise sehr erfolgreichen JtfO-Projekte haben übrigens auch ohne Olympiastadion super funktioniert!

  2. Pingback: Piratenpartei Duisburg – Hamburger Volksentscheid in Gefahr

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